Meine Reise führte, mit der beschriebenen Unterbrechung, die gewohnte südliche Ost-West-Verbindung am Fuße des mächtigen Vatnajökul entlang mit Abstechern in die unwegsamen Gegenden des südlichen Hochlandes mit seinen Rhyolithgebirgen zum westlichsten Zipfel der Halbinsel Reikjanes.
Dort erwarteten mich nach den dampfenden und kochend blubbernden Pools von Hveragerdi die eindrucksvollen, farbintensiven Thermalgebiete von Krysuvik und Gunnuhver.
Dort, wo sich das farbenprächtige Spiel der kochenden Auswürfe des Erdinneren wie scheinbar selbstverständlich zu einer Art natürlicher Malerei dem Auge darbietet, interessierte mich aber noch etwas anderes:
In diesen Gegenden sind gewaltige Dampfmengen ausstoßende und tükisfarbene Wasser generierende Kraftwerke in diese urwüchsige, Erdgeschichte erzählende archaische Landschafte eingebracht.
Diese nutzen die thermalen Energieüberfluss, um die Hauptstadt und das weite Gebiet darum herum mit Strom und Wärme zu versorgen.
Als Maler und Augenmensch interessiert mich das Zusammentreffen von natürlichen, organischen Formen, Farben und Energien, die sich in ihrer Unwirtlichkeit jahrtausendelang dem menschlichen Zugriff verweigert haben und deren jüngstem Aufeinandertreffen mit komplexen artifiziellen Formen, die der Mensch, erdgeschichtlich ein später Gast nur, diesen zur Nutzbarmachung hinzugesellt hat.
Dabei ist für mich die Ambivalenz zwischen Landschaftszerstötung und Ästhetik von komplexen Industrieanlagen und derem kommunikativem Aufeinandertreffen Teil des Bildes, welches ich eher aus einer phänomenologischen Perspektive zu betrachten suche.
Die nächste Etappe war und ist nun immer noch die die langgestreckte Halbinsel Snaefellsnes, an derem westlichsten Ende der mächtige, eisbedeckte Snefaellsjökul gipfelt, in dessen Krater Jules Verne seine „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ hat beginnen lassen.
Hier interessieren mich neben den zerklüfteten Formen der rauhen und bizarren Basaltküste besonders die im Abendlicht caput mortuum-farben glühenden Vulkane um Helgafellssveit, deren eigentliche Fastzination sich für mich erst aus der Vogelperspektive durch das Auge der Drohne erschließt.
Aber seht selbst. Die beigefügten Videos und Fotos erzählen ihre eigene Geschichte……
Lieber Frank,
Es sind zauberhafte Filme und Bilder von diesem unwirtlichen Teil der Erde. Unglaubich, welche Vielfalt die Natur hervorbringt.
Gute Reise (und Besserung)
Gunda
Vielen Dank, liebe Gunda.Ich freu mich, wenn ich mein Erleben und mein Ergriffenen teilen kann, und das Empfinden habe, verstanden zu werden!